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Krise?

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Krise?

Erst in einer Krise kommen unsere Glaubenssätze auf den Prüfstand. Im normalen Leben kann man an Fügung, Vorbestimmtheit und dergleichen glauben, doch in der Krise scheinen manche von blindem Optimismus geprägten Glaubenssätze nicht mehr zu funktionieren. Mit einmal sitzt man mit all den Ungläubigen in einem Boot. Man versucht sich weiter, die Welt über den Stand der Sterne, über das Werfen von Karten oder mit der Gutwilligkeit eines Gottes zu erklären. So sind es immer die Ungläubigen, denen weitaus Schlimmeres widerfährt.

Doch die Realität zeigt etwas anderes. Es fällt einem schwer zu akzeptieren, dass alle auch ohne irgendeinen Glaubensunterschied das gleiche Schicksal erleiden. Was bleibt einem Optimisten übrig, der glaubt, allein durch seinen Glauben vor schlechten Erfahrungen geschützt zu sein, aber nun selbst in einer für ihn negativen Situation steckt? Sein Glaubenssatz ist so auf einen Schlag ad absurdum geführt worden. Ebenso ist es mit Verschwörungstheorien. Man glaubt zu den Auserwählten, die etwas verstanden haben und einfach klüger als andere sind zu gehören. Viele Religionen wie die Christen sehen das Leid als Aufgabe oder sogar Lebensinhalt.

Was haben all diese Glaubenssätze gemeinsam?

Sie glauben Opfer zu sein oder versuchen durch falsche Kausalitätsketten sich vor der Realität fernzuhalten. Es ist eben nicht Gottes Strafe, weil man zu wenig an ihn glaubt und deshalb ein Unwetter über uns hereinbricht. Aber ebenso ein überhöhter Technikglaube, ein Glaube an die Überlegenheit des Menschen oder als Wissenschaftler in Gottes Handwerk hinein pfuschen zu wollen oder gar Gott gleich werden zu können, wird so sich von selbst widerlegen. Der Mensch ist und bleibt verletzend und verletzlich zugleich!

So haben diese auf der anderen Seite auch in solchen Zeiten Hochkonjunktur, denn man sucht nach Antworten und einfachen Wegen aus dieser Krise. Da ist es natürlich verständlich lieber in einer Gruppe von Gleichgesinnten durch einfache Rituale dem zu begegnen, als sein Leben selbst anzupacken. Man sucht nach Regeln und landet so bei Menschen, die den erwünschten Erfolg predigen. Doch wir können eben nicht von den Leuten lernen, die Erfolg haben, aber noch nie eine wirkliche Lebenskrise durchgestanden haben, sondern eben gerade von denen, die vielleicht auch schon mehrfach selbst Krisen durchlebt haben. Es bringt uns eben nicht weiter, wenn einem eine schöne Story über ein funktionierendes Leben erzählt wird. Da ist ein kleiner Ratschlag, ein durchlebter Erfahrungswert eines Betroffenen, der uns selbst zum Nachdenken anregt, viel wirksamer. Das einzige, was uns wirklich aus einer Krise herausführen kann, ist handeln. Wer Rettung erwartet, wer hofft, dass andere ihm helfen werden, wer sich als Opfer fühlt und empört über das nicht Handeln von anderen ist, wird beträchtlich weniger Chancen haben aus dieser Situation ohne Schaden herauszukommen. Lösungsorientiert zu handeln, verschafft einem sehr viel mehr Vorteile.

Die Maus, die in den Milchtrog gefallen ist und strampelt, rettet sich dadurch, dass sie durch ihr Strampeln daraus festen Rahm geschlagen hat. Wer nicht strampelt, geht unter. Die Maus, die nach dem versiegenden Käsevorrat darauf wartet, dass sich der Speicher von selbst wieder füllt und nicht auf die Suche geht, wird auch nicht überleben.

Macht Euch mal Gedanken darüber!

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