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Gibt es eine Falle in unserem Gesellschaftssystem?

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Gibt es eine Falle in unserem Gesellschaftssystem?

Was sagt uns die Formel: Arbeit muss sich lohnen?  

Ist Arbeit und Lohn nicht vollständig voneinander abgekoppelt zu betrachten? Die einen verdienen exorbitant mehr als andere und manche bekommen gar nichts für ihre Arbeit, andere haben so viel Geld, dass sie nicht mehr arbeiten müssen. Sie verdienen zu viel und rechtfertigen dies mit der Qualität ihrer Arbeit. 

Menschen, die Unternehmen aufgebaut haben und viel besitzen, rechtfertigen dies mit ihrem Fleiß. Doch ein Arbeiter in ihrem Unternehmen, der gleichviel gearbeitet hat und fleißig war, bekommt nur einen Bruchteil von dem, was der Unternehmer verdient. Die im System als Künstler, Unternehmer oder Dienstleister wenig oder gar nichts für ihre Leistung bekommen oder sogar geliehenes Geld verlieren, wird das als unternehmerisches Risiko verkauft. 

Also, was ist Arbeit denn dann wirklich wert? 

Nein, die Bewertung und ihre Folgen haben sich nicht böswillige, reiche Menschen ausgedacht, sondern wird doch tatsächlich von uns allen getragen. Verschwörungstheorien sind hier nicht angebracht. Es gibt kein wir gegen die anderen, es gibt keine geheimen Zirkel, die die Weltmacht sich aneignen wollen. Aber durch Ungerechtigkeit, Empörung und Neid werden wir als Gesellschaft lenkbar gemacht. 

Ist das System an sich nicht fragwürdig? 

  • Natürlich haben finanzstarke, bessere Möglichkeiten, ihre Interessen durchzusetzen. 
  • Natürlich werden Sie viel Geld in die Hand nehmen, was sie durch dieses System der Gesellschaft entzogen haben, um die restliche Bevölkerung nach ihrer Vorstellung zu manipulieren. 
  • Natürlich sind Politiker in so einem System anfällig, von solchen Interessengruppen überzeugt zu werden. 
  • Natürlich gibt es auch Interessensgruppen, die verschiedenste Teile der Gesellschaft unterstützen.

Aber wir dürfen schlussendlich nicht vergessen, dass wir es sind, die dieses Gesellschaftssystem so zulassen und mit unterstützen. Die einen sind mehr und andere weniger anfällig für Manipulationen. 

Sind Parteien nicht Spiegel dieser Gesellschaft? Jede Partei will es besser wissen. Doch wollen die einen nicht zu viel von dem, was die anderen zu wenig wollen? 

Wäre nicht in den meisten Fällen ein Kompromiss die beste Lösung? 

In einer gesunden Demokratie wird der “Kompromiss” durch die Wahlen hergestellt. Aber was ist, wenn durch eine Manipulation der Meinung der Gesellschaftsmitglieder dieses Gleichgewicht gestört wird? 

Ist es nicht zu verstehen, 

  • dass jede Gesellschaftsgruppe auf ihre Weise ihr Interesse vertritt?
  • dass die Vermögenden versuchen, ihren Besitz zu sichern und zu vermehren? 
  • dass die Mittelschicht sich ihren erarbeiteten Wohlstand nicht wegnehmen, lassen möchte? 
  • dass die Unterschicht von ihrer Arbeit gut leben möchte und durch die Fantasie der unbegrenzten Aufstiegsmöglichkeiten motiviert werden möchte? 

Jeder wird, sich, sobald sein Lebensbild bedroht scheint, auf seine Weise wehren. So sind die meisten gesellschaftlichen Herausforderungen und stetigen Veränderungen ein geeigneter Spielball, um besonders die ärmeren Gesellschaftsschichten gegeneinander auszuspielen. Die Illusion vielleicht auch einmal zu den Gewinnern und Vermögenden zu gehören, hält Sie davon ab, die Gesellschaftsgruppe der Vermögenden anzugreifen, denn sonst würde ihr Lebensbild ins Wanken geraten. 

Durch mediale Manipulation, auch Propaganda genannt, wird von einem immer dreister werdenden abschöpfen von Kapital abgelenkt und die Politik dafür verantwortlich gemacht. Z. B. wird genau in den Themenbereichen, in denen in Zukunft Energie billiger wird, eine Angst geschürt, dass diese zu teuer wäre. Die Kurzsichtigkeit und vereinfachten Formeln von Populisten treibt ganze Bevölkerungsgruppen in extreme Lager. Allein schon dadurch bringen sie das demokratische System ins Wanken. 

Natürlich hängt alles miteinander zusammen. Doch solange die Gesellschaft glaubt Rücksicht auf wirtschaftliche Interessen nehmen zu müssen und sich so von der Wirtschaft einschüchtern lässt, wird das System immer einseitig belastet werden. So werden Unternehmen sich mit diesem Argument weiter vor Eingriffen schützen und ihr Vermögen nicht nur sichern, sondern schamlos vermehren. Die arbeitende Gesellschaftsgruppe von diesen sich weiter ausbeuten lassen und für den Schaden, den diese anrichten, dann auch noch bezahlen müssen. 

Die Ironie des Systems ist, 

  • dass der Angestellte mit dem Kauf des Produktes, was er herstellt, sich selbst bezahlt. 
  • dass der Unternehmer meist mit den hergestellten Produkten durch umweltschädliche Materialien und einem großen Verbrauch an Energie der Umwelt Schaden zufügt, ohne dafür eine gebührende Entschädigung zahlen zu müssen.
  • dass das unternehmerische Risiko überproportional vergütet wird und dies in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Risiko bei einem Verlust des Vermögens steht.
  • dass Unternehmen, die mit Rohstoffen handeln, uns unser Ressourcenkapital verkaufen.
  • dass wir ihnen die Verharmlosung der Schäden, die ihre Produkte verursachen, geglaubt haben und nun, obwohl uns dies bekannt ist, trotzdem ihren Versprechen weiter Vertrauen schenken.

Das heißt, die Verhältnismäßigkeiten, Risiken und Verluste sind in diesem System nicht nur ungerecht verteilt, sondern werden in Zukunft einen verantwortungslosen Schaden an der Umwelt verursachen. Das System sieht nicht vor, die wirklich Verantwortlichen dafür verantwortlich zu machen. So wird die Gesellschaft, die das System getragen hat, am Ende die gesamte Last zu spüren bekommen.

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