Was ist Achtsamkeit?

Was ist Achtsamkeit? von Sven von Strauch

Ist man nicht schon achtsam, wenn man rechts und links schaut, ob ein Auto kommt, bevor man über die Straße geht?

Funktioniert man besser, wenn man achtsam ist?

Was ist achtsamer? Sich auf etwas konzentrieren, oder bewusster durchs Leben gehen? Sich selbst spüren, da zu sein oder ein Gefühl von Verbundenheit zu spüren? Oder gehört das alles zur Achtsamkeit? Ist dann jede Konzentrationsübung eine Achtsamkeitsübung?

Da Meditation eigentlich etwas anderes als Achtsamkeit bewirken soll, ist sie so gesehen auch keine Achtsamkeitsübung.

Sein Leben bewusster anzugehen und vielleicht das Tempo rauszunehmen ist wahrscheinlich für jeden von uns besser. Dazu braucht man aber nur seinen Willen und das muss einem keiner beibringen. Ein Tagebuch schreiben oder Rituale in sein Leben einführen ist sicher nicht achtsamer, sondern nur ein Resultat eines übertriebenen Perfektionsanspruchs.

Warum möchte man dann achtsamer sein und wie wird man es?

Und macht Achtssamkeit glücklicher?

Ob man bewusst oder unbewusst durchs Leben geht, hat keinen Einfluss auf sein Glücksempfinden. Meist sind es diese völlig in der Sache vertieften unbewussten Momente, die einem ein Glücksempfinden vermitteln. Doch ist dieses unbewusste Bewusstsein nun die Achtsamkeit? Ist man nicht genau in einem solchen Moment, indem man völlig vertieft, Selbst und Zeit vergessen, somit unbewusst etwas macht, achtsam? Eben, weil man sich selber nicht mehr bewusst ist und eine Verbundenheit spürt.

Was ist dann Selbstwahrnehmung?

Sie ist gar nicht so wichtig und wenn, ist Selbstwahrnehmung eher das Gefühl von innerer Zufriedenheit und Authentizität.

Übertriebene Selbstbeobachtung, die als Achtsamkeit verkauft wird, ist eher schädlich. Sich ständig zu beobachten Tagebuch zu schreiben macht unser Leben und Erleben nicht besser.

Im Gegenteil!

Es entfernt uns vollständig von uns und unserer Verbundenheit und Zugehörigkeit, die uns achtsam machen und Beachtung schenken.