Kinder töten Kinder
Wenn Kinder töten!
Kinder töten Menschen! Kinder töten Kinder!
und eine Gesellschaft stellt sich nicht seiner Verantwortung, sondern ruft nach einer Gerechtigkeit. Mehr fällt Ihnen dazu nicht ein? Dass Kinder vielleicht heutzutage schon zu früh mit Gewalt durch Computerspiele, Filme und Bücher in Berührung kommen, dass sie dies noch nicht einordnen können, fragt sich keiner? Die Bilder, denen Kinder ausgesetzt werden, werden immer realer. Die Hemmschwelle wird viel zu früh überschritten. Selbst Jugendliche und manche Erwachsene können damit nicht umgehen. Und die Gesellschaft ist sogar noch stolz auf diese Errungenschaften. Die negativen Folgen werden nicht gesehen. Kinder mit ihren Ängsten und ihrem naiven Verständnis von Gewalt werden allein gelassen. Wirkt das Bereitstellen von gewaltverherrlichenden Spielen, Filmen und Büchern nicht fast schon wie eine Ermutigung? Ist es nicht ein gutes Beispiel dafür, dass der Glaube an die wissenschaftliche Statistik hier dessen Grenzen und Anfälligkeit für Fehler aufzeigt? Braucht ein von Vernunft getragener, moralischer Mensch eine Statistik, um zu erkennen, was die Grenzen von Gewaltdarstellungen bei einem jungen, noch nicht voll entwickelten, unerfahrenen und moralisch unreflektierten Kind anrichtet? Wo ist hier der Richter und der Täter? Es ist zwar für die Gesellschaft irgendwie tragisch, wenn der Aufruf zum vollständigen Verbot von Gewaltspielen, wegen einzelnen damit zusammenhängenden Gewalttaten in der Realität, auf das Argument trifft, so würden vielen dieser “Spaß” wegen einigen unvernünftigen, psychisch Kranken genommen. Wäre nicht eher die Frage berechtigt, was in einem solchen erwachsenen Gehirn vor sich geht? Jeder psychisch gesunde Erwachsene, der sich einmal mit seinen Emotionen beschäftigt hat, weiß, wie einfach es ist, die Grenzen von Gewaltbereitschaft auszutesten und diese auch anzuheben. Bei Männern wurde diese Frage z. B. früher bei der Wehrdienstverweigerung eingesetzt. Einer der Fragen war: Was würdest du tun, wenn du mit ansehen müsstest, dass deine Frau, Freundin von einem Gewaltverbrecher angegriffen würde? Wenn manch einer nur durch diese Vorstellung bereit wäre zur Waffe zu greifen und somit zum Wehrdienst verdammt wurde, kann man sich dann nicht durchaus vorstellen, was ein gewaltverherrlichendes Computerspiel mit einer Psyche macht? Allein schon die meist stark übertriebene, martialische Sprache in den Spielen. Da ist ein “Hasta la Vista, baby” eine friedliche Aufforderung sich mit seinem Tod abzufinden. Was soll dann erst ein Kind denken? Vielleicht: In was für eine Welt es gestoßen wurde, wenn ihm Kinderbücher über Kämpfe um Leben und Tod zwischen Kindern oder auch Erzählungen von misshandelnden Menschen, die in einem Keller gefangen gehalten werden, zugemutet werden. Und warum soll es so früh damit umgehen lernen? Ist es nicht verständlich, dass sie einerseits, vielleicht sogar gewollt, zur Schlussfolgerung gebracht werden, sich durchkämpfen zu müssen? Doch damit allein gelassen werden, da sie noch überhaupt nicht wissen, wie sie das erreichen sollen. Und andererseits aber wie geschehen ihre Eltern verklagen, sie in so eine Welt gesetzt zu haben. Die gesamte Weltmenschheit muss sich nicht wundern, wenn sie nicht, wie manche tatsächlich dachten, immer friedlicher werden, sondern noch unmerklich die Gewalt schon hinter Kinderzimmertüren lauert.